Es war ein Vor- und Nachmittag, der zeigt, was Nachbarschaften bewirken können, wenn sie an einem Strang ziehen: 27 Freiwillige aus dem Kiez in Biesdorf rückten gestern mit Greifzangen, Eimern und jeder Menge guter Laune an, um das Areal rund um das Biesdorf-Center und den Elsterwerder Platz vom Müll zu befreien. Organisiert wurde die Aktion von Clean up MaHe in Kooperation mit der BEEZDORF-Initiative.
Zwei LKW-Ladungen Unrat in drei Stunden
Punkt 12 Uhr ertönte der Startpfiff – keine drei Stunden später waren die Ladeflächen zweier Fahrzeuge des Grünflächenamts bis zur Kante gefüllt. Nach einer ersten Wiegung beläuft sich die gesammelte Menge auf rund 2,3 Tonnen Abfall. Darunter Kurioses wie eine unversehrte Ladenkasse und Gefährliches wie eine Kühlbox voller verdorbener Lebensmittel, deren Ausdünstungen die Helfer nur mit Atemschutzmasken gefahrlos entsorgen konnten.










Fundstück | Anzahl / Umfang |
---|---|
Einkaufswagen | 11 |
Messer | 14 |
Matratzen | 3 |
Autoreifen | 1 |
Kabel | 100 m |
Bauschutt | 15 m³ |
Wärmedämmung | 7 m² |
Sicherheitsetiketten | ≈ 300 |
Kleidung, Teppiche & Co. | 7 Sack |
„Wenn wir als Anwohner nicht handeln, landet der Müll in der Wuhle – und früher oder später in der 160 Kilometer entfernten Ostsee. Unsere Aktion ist deshalb gelebte Kreislaufwirtschaft im Kleinen.“
— René, Pressesprecher von Clean up MaHe










Rückbau eines Obdachlosencamps: Sensible Teamarbeit
Hinter einer dichten Hecke stießen die Freiwilligen auf ein verlassenes Zeltlager. In enger Absprache mit den Beteiligten beräumten sie den Platz, nahmen aber nur mit, was eindeutig aufgegeben war. „Es braucht Fingerspitzengefühl, damit wir niemandes Hab und Gut entwenden“, erklärte Janina von der Clean up MaHe. Der Platz wird in den nächsten Wochen wieder begrünt werden, um erneute Vermüllung zu erschweren.
Bienen im Fokus – ein kurzer Exkurs



Während einer Verschnaufpause zeigte Kevin von der BEEZDORF-Initiative den Schaukasten des benachbarten Stadtbienen-Projekts. Die Helfenden erfuhren, dass Wild- und Honigbienen im dicht bebauten Marzahn-Hellersdorf bis zu 80 Prozent der urbanen Blüten bestäuben. „Ohne sie gäbe es hier weniger blühende Vorgärten und deutlich weniger Obst an den Kiez-Bäumen“, so Kevin.
Stimmen aus dem Kiez
- „Ich hätte nie gedacht, dass 100 Meter Kabel im Gebüsch liegen. Das muss doch jemand absichtlich entsorgt haben!“ – Fatma (52), Anwohnerin
- „Mit jeder Aktion lernen wir neue Leute kennen. Das schweißt zusammen!“ – Johannes (16), Schüler
- „Die Stadtreinigung allein schafft es nicht. Wir alle sind gefordert, unseren Müll ordentlich zu entsorgen.“ – Elke (68), Rentnerin
Warum solche Clean-ups mehr sind als Kosmetik
Laut Bezirksamt kostet das Einsammeln wild abgelagerten Mülls jährlich einen sechsstelligen Betrag – Geld, das für Spielplätze oder Radwege fehlt. Clean up MaHe entstand 2021 aus einer losen Gemeinschaft engagierter Leute aus dem Bezirk und zählt heute über 50 regelmäßige Unterstützer. Die engagierten Köpfe von Clean up MaHe, die regelmäßig neue Müllsammelaktionen planen sind; Janina, Melli, René und Benny.
„Wir möchten nicht nur Dreck wegräumen, sondern Bewusstsein schaffen. Jeder weggeworfene Kaffeebecher ist eine Einladung an den Nächsten, es genauso zu machen. Umgekehrt gilt: Ein sauberer Platz fördert Rücksicht und Ordnung.“
— Janina, Clean up MaHe
Die Organisatoren kündigen an, weitere Termine „in den nächsten Tagen“ auf ihrer Website und in den Sozialen Medien zu veröffentlichen.

Aufruf an alle Berliner
Die Veranstalter appellieren an Passanten und Geschäftsinhaber, Verantwortung zu übernehmen:
- Müll vermeiden – Mehrweg-Becher und -Boxen nutzen.
- Richtig trennen – Wertstoffe gehören in die Gelbe Tonne, nicht in die Hecke.
- Illegale Ablagerungen melden – Per „Müllmelder“-App vom Ordnungsamt.
- Platz-Patenschaften übernehmen – Einmal pro Woche fünf Minuten Kehren bewirken Wunder.
„Rücksicht und Ordnung beginnen nicht bei der Stadtreinigung, sondern in der Hand von jedem Einzelnen. Lasst uns Berlin gemeinsam sauber halten.“
— Melli, Clean up MaHe
Wer zwischenzeitlich auf dem Elsterwerder Platz vorbeischaut, wird den Unterschied sofort sehen – und vielleicht auch den Impuls verspüren, beim nächsten Mal selbst zur Greifzange zu greifen. Wir freuen uns über jede helfende Hand.
Denn klar ist: Saubere Kieze sind kein Zufall – sie sind Teamwork.
Fotos: © Clean up MaHe
Schaut gern regelmäßig in unseren Veranstaltungskalender rein.
Kontakt: Clean up MaHe
E-Mail: info@cleanup-mahe.de
Website: www.cleanup-mahe.de
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Ordnungsamt-App: So könnt ihr helfen
Um auch in Zukunft das gemeinsame Zusammenleben in Marzahn sauber zu halten, möchten wir euch allen ans Herz legen, die 👉 Ordnungsamt-App zu nutzen. Sie ist kostenlos und hilft sowohl den Behörden als auch uns allen als Nachbarschaft:
- Download und Installation
Sucht in eurem App-Store (Android und iOS) nach „Ordnungsamt-App Berlin“ und installiert sie kostenfrei. - Meldung erstellen
In der App könnt ihr aus verschiedenen Kategorien wählen, zum Beispiel „Müllablagerung“ oder „Sperrmüll“. Anschließend könnt ihr den Standort entweder automatisch bestimmen lassen oder manuell eingeben. - Foto machen
Macht ein Foto vom Müll oder von der Situation. Das hilft dem Ordnungsamt, die Meldung besser einzuordnen. - Angaben abschicken
Ihr könnt optional eure Kontaktdaten angeben, um eine Rückmeldung zu erhalten. Die Meldung bleibt auf Wunsch aber auch anonym. - Bearbeitungsstatus verfolgen
Ihr könnt im Anschluss sehen, wie der Status eurer Meldung ist und ob die Angelegenheit bereits bearbeitet wird.


Nützliche Links
- Ordnungsamt Marzahn-Hellersdorf
Offizielle Kontaktseite – Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zur Erreichbarkeit und den Sprechzeiten. - Clean up MaHe
Wer Lust hat, sich uns bei künftigen Aktionen anzuschließen, findet Infos und Kontaktmöglichkeiten auf unserer Webseite oder in unseren Social-Media-Kanälen. Wir freuen uns immer über neue Gesichter!